Das Fazit des Workshops zu Sparmassnahmen bei der öffentlichen Beleuchtung: Alle setzen auf neue technologische Möglichkeiten und teilweise auch auf Verzicht, und der Gemeinderat gesteht auch Fehler ein im Zusammenhang mit der Kommunikation der Sofortabschaltung.
Mit dem Workshop wollten die Behörden Alternativen diskutieren, nachdem die überraschende Abschaltung der Strassenbeleuchtung ausserorts anfangs Jahr zu grossem Widerstand geführt hatte. Nach der Einreichung einer Petition mit 543 Unterschriften am 10. April sistierte der Gemeinderat umgehend die Abschaltung bis auf weiteres. Mit der Einladung zum Workshop nahm er sich selber wie auch die Petitionäre, die ebenfalls Alternativen zur Diskussion gestellt hatten, beim Wort.
Primär wird auf technische Möglichkeiten gesetzt
Im dreieinhalbstündigen Workshop, moderiert von einer professionellen Mediatorin, wurde in verschiedenen Schritten eine Auslegeordnung der möglichen Massnahmen und Bedürfnisse erarbeitet.
Am Schluss konnten alle Mitwirkenden mit einem roten Punkt bewerten, welche Massnahme ihnen persönlich am meisten zusagte. Obenauf schwangen Vorschläge, die den neusten Stand der Technologie ausschöpfen wollen, der sich mit den modernen LED-Leuchten anbietet. An zweiter Stelle wurden aber auch kleinere Einschränkungen favorisiert, welche z.B. durch Verkürzung der Beleuchtungsdauer oder gar teilweise Abschaltung zu Spareffekten und Reduktion der Lichtverschmutzung führen.
Selbstkritische Behörden
In Kurzreferaten hatten externe Fachleute zuvor Möglichkeiten aufgezeigt, wie durch Reduktion der Intensität effizient Energie gespart werden kann. Vertreter der Kantonspolizei wiesen aber auch darauf hin, dass die Bevölkerung sensibel auf Verdunkelungen reagiert. Einerseits, weil das Sicherheitsempfinden subjektiv verschlechtert wird und anderseits aus Sicht der Kriminalprävention tatsächlich Verbrechen gefördert werden können.
Uli Sonderegger, Architekt im Battenhaus, hatte nochmals aus Sicht der Petitionäre geschildert, wie leicht das Unterschriftensammeln aufgrund der Empörung breiter Kreise gewesen war, während Walter Grob in Übereinstimmung mit weiteren Behördemitgliedern die eigene Kommunikation selbstkritisch beurteilte.
In seinem Schlusswort betonte der Gemeindepräsident, dass die Resultate des Workshops ernst genommen und in die weiteren Beschlüsse einfliessen würden; niemand werde mehr vor vollendete Tatsachen gestellt. EG
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«Wir sind sehr positiv überrascht von dieser Antwort»
Uli Sonderegger zur Stellungnahme des Gemeinderates zur Petition. weiterlesen… 19. 04. 2012