SSZ-Initiative: Bereits 120 Unterschriften

20.12.2018 | Timo Züst
SSZ
Mit der Initiative will sich das Schiesssportzentrum von der finanziellen Last befreien. Bild: Archiv Timo Züst Vor zwei Monaten machte die Genossenschaft Schiesssportzentrum (SSZ) öffentlich, dass sie das Finanz-Debakel mit einer Initiative abwenden will. Mittlerweile hat das Initiativkomitee 120 Stimmen gesammelt. Dessen Sprecher Armin Sanwald sagt im Interview, warum das SSZ bei Annahme der Initiative überleben könnte. Herr Sanwald, bis vor kurzem war noch nicht klar, wer im SSZ-Initiativkomitee sitzen wird. Auf dem neuen Unterschriftenbogen der SSZ-Initiative ist nun das fünfköpfige Komitee aufgeführt. Und Sie sind die Nummer 1 … Stimmt. Ich habe mich bereit erklärt, hier den Lead zu übernehmen. Und was ist Ihre Verbindung zum SSZ? Ich bin Mitglied des Pistolen-Sportschützen-Vereins (PSV) Teufen. Wie eigentlich alle Komitee-Mitglieder. Noch haben Sie ja etwas Zeit für die Unterschriften-Sammlung. Bis Ende Januar, oder? Auf dem Bogen steht der 22. Januar. Das liegt daran, dass wir die Unterschriften bis spätestens 28. Januar bei der Gemeinde abgegeben haben müssen. So lange läuft das Moratorium bezüglich des 900’000-Franken-Darlehens. Für eine Initiative brauchen Sie 150 gültige Unterschriften. Die Unterzeichner müssen Teufner und stimmberechtigt sein. Wie läuft es? Sehr gut. Wir haben bereits 120. Unser Ziel liegt aber über den 150 – wir wollen rund 200 schaffen. So haben wir einen Puffer, falls einige Unterschriften für ungültig erklärt werden. Und wo sammeln Sie? Grösstenteils im Bekanntenkreis. Bei den Nachbarn, bei Freunden oder beim Gewerbe. Glücklicherweise bin ich selber als Gewerbler und FDPler gut vernetzt. Wie sind die Reaktionen? Findet Ihr Anliegen viele Befürworter? Ich will es so sagen: Mit dieser Initiative wollen wir den negativen Schlagzeilen rund um das SSZ endlich ein Ende setzen. Und das sollte in jedem Fall klappen. Wie das? Falls es zur Abstimmung kommt, gibt es zwei Möglichkeiten. Bei einem Nein ist klar, dass das Volk das SSZ nicht will. Dann werden die finanziellen Forderungen bestehen bleiben und wir deponieren irgendwann die Bilanz. Bei einem Ja wird der Gemeinderat dazu ermächtigt, uns den Darlehenszins bis 2030 zu erlassen und uns finanziell unter die Arme zu greifen. So oder so wird Klarheit geschaffen.
Armin Sanwald sammelt zusammen mit vier Komitee-Kollegen für die SSZ-Initiative. Bild: zVg Genau, Ihre Initiative will einerseits, dass dem SSZ die Verzinsung des 900’000-Franken-Darlehens sowie die Amortisationspflicht in Höhe von 20’000 Franken pro Jahr bis 31. Dezember 2030 erlassen wird … Richtig. … andererseits soll der Gemeinderat dem SSZ „bei Bedarf“ auch jährliche Unterstützungsbeiträge in Höhe von maximal 40’000 Franken zusprechen. Wofür? Diese 40’000 Franken sind natürlich das Maximum. Der Gemeinderat soll entscheiden, ob ein Beitrag gesprochen wird. Ein Beispiel dafür wäre eine teure Investition, zum Beispiel eine Sanierung der Lüftung. Im Vergleich zur ersten Fassung des Initiativtexts ist der aktuelle aber deutlich konkreter. Im ersten hiess es, der Gemeinderat „wird ermächtigt“. Nun wird er „beauftragt“. Gut möglich, dass der Text nun konkreter ist. Den habe aber nicht ich geschrieben, sondern ein Anwalt. Aber es ist bisher ja auch noch ganz und gar nicht sicher, dass die Initiative so vors Volk kommt. Auch wenn wir genügend Unterschriften haben, könnte es anders kommen. Vielleicht macht der Gemeinderat einen Gegenvorschlag. Dann würden Sie die Initiative zurückziehen? Wenn es ein sinnvoller oder sogar besserer Vorschlag ist: ganz klar. Nehmen wir an, die Initiative kommt in der vorliegenden Form zur Abstimmung. Teufen sagt Ja. Überlebt das SSZ dann finanziell? Sicher die nächsten zehn Jahre. Natürlich bleiben die Schulden gegenüber der Gemeinde bestehen. Aber in diesen zehn Jahren hätten wir Planungssicherheit, könnten die Auslastung weiter ausbauen und neue Geldquellen erschliessen. Bei diesem Zeithorizont sehe ich definitiv eine Perspektive. Die Auslastung weiter ausbauen? Ist das Bedürfnis nach einem SSZ denn so gross? Auf jeden Fall. Bei uns trainiert die Stadtpolizei St. Gallen und die Kantonspolizeien St. Gallen sowie Appenzell Ausserr- und Innerrhoden. Wir haben auch Anfragen von der Zollbehörde bekommen. Und die regionalen Sportschulen sind ebenfalls interessiert. Momentan schauen sich viele aber anderweitig um, weil die Zukunft des SSZ nicht gesichert ist. Bei einer Annahme dieser Initiative würde sich das ändern. Heute ist die Verwaltung der Genossenschaft SSZ nicht sehr Teufen-lastig. Würde das bei Annahme der Initiative auch so bleiben? Unser Ziel wäre es, Leitung mit regionalen Köpfen zu besetzen. Wir habe auch schon positive Signale erhalten. Derzeit sind die meisten aber noch vorsichtig.    

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