Die Uniform der Feuerwehr muss nicht nur gut aussehen, sie muss auch einiges können. Am wichtigsten dabei: der Brandschutz. Die aktuellen Brandschutzausrüstung der Feuerwehr Teufen Bühler Gais sind rund zehn Jahre alt. Am Montagabend wurden die neuen eingeweiht.
Der Anlass war durchgetaktet. Und das Fotoshooting auf den Zentimeter genau geplant. Schon Wochen vor der Versammlung auf dem Gaiser Dorfplatz am Montagabend war Kommandant Dominik Krummenacher mit seinem Team vor Ort. Mithilfe eines Tachymeters ermittelten sie die Dimensionen des Platzes. Mit diesen Daten wurde später auf den Computern der Heierli AG die ideale Aufstellung der Angehörigen der Feuerwehr Teufen Bühler Gais errechnet. «Diese genaue Planung ist unverzichtbar. Sonst hat man keine Chance», sagt Dominik Krummenacher. Er spricht aus Erfahrung. Es ist nicht das erste Fotoshooting der versammelten Mannschaft: Im Jahr 2015 entstand eine Serie vor dem Zeughaus Teufen. Nun ist Gais an der Reihe, nächster Schauplatz wird dann Bühler. Aber nicht nur der Hintergrund ist anders – auch die Kleidung. Denn auf diesem Foto tragen die Feuerwehrleute ihre neue Uniform.
Aus der Schweiz
An die 15 Jahre. So lange hält eine Brandschutz-Uniform der Feuerwehrleute im Rotbachtal durchschnittlich. Die aktuellen wurden im Jahr 2009 beschafft. Das bedeutet: In rund fünf Jahren wären sie «durch». So lange wollte Dominik Krummenacher aber nicht warten: «Wir haben die Neubeschaffung vorgezogen, um die Lebensdauer der alten Uniformen zu verlängern. Und flexibler zu werden.» Die Idee: Ein «Tenü A» und ein «Tenü B». So bleibt die Feuerwehr immer einsatzbereit – auch direkt nach einer grossen Übung. «Früher hatten wir häufig das Problem, dass die Uniformen noch in der Wäsche waren, wenn wir schon wieder ausrücken mussten. Dann hiess es: zusammensuchen.» Grund für das häufige Waschen sind die strengeren Einsatz-Hygiene-Vorschriften, die der Gesundheit der Feuerwehrleute dienen. Mit der Doppel-Ausrüstung haben die Angehörigen nun immer eine vollständige Uniform zur Verfügung. Und das «Tenü B» wird dank der selteneren Nutzung noch deutlich länger durchalten.
Günstig sind solche Brandschutzjacken und -hosen nicht. Ein Satz – die Feuerwehr braucht knapp 120 davon – kostet 1200 Franken. «Wir haben uns für das Standard-Modell, also das günstigste, entschieden», so Krummenacher. Dabei setzt die TBG auf ein heimisches Produkt: Die Gallus Hautle AG aus Wittenbach produziert im Tessin. «Das war uns wichtig. Natürlich gibt es auch Konkurrenzprodukte aus dem Ausland. Aber der kleine Preisunterschied rechtfertigt das unserer Meinung nach nicht. Der direkte Service und die schweizerische Wertschöpfung machen das locker wett.»
Wetterglück
In den vergangenen zwei Wochen tobten besonders in der Zentralschweiz teilweise schwere Gewitter. Die Ostschweiz und das Rotbachtal blieben davon grösstenteils verschont. «Wegen Wasser mussten wir im ersten Halbjahr kaum ausrücken», sagt Kommandant Dominik Krummenacher. Trotzdem gab es einiges zu tun. Die 29 Einsätzen in der ersten Jahreshälfte liegen ziemlich genau im Schnitt. Darunter war auch ein besonders herausfordernder Abend: Der tödliche Autounfall, der sich Mitte April in Trogen ereignete. Die TBG war damals von der Ortsfeuerwehr als Unterstützung aufgeboten worden. «Bei solchen Situationen darf ich als Kommandant die emotionale Belastung meiner Feuerwehrleute nicht unterschätzen.» Deshalb habe er auch ein Care-Team aufgeboten, das vor Ort Hilfe anbot. «Das ist genau so wichtig wie eine gute Brandschutzausrüstung. Das eine ist der physische Schutz. Das anderer der psychologische», so Krummenacher. tiz