Die katholische Kirche im Stofel hat ein Notdach erhalten. Unter diesem Wetterschutz, das einer Festhütte gleicht, sind nun die Sanierungsarbeiten angelaufen. Unter anderem muss die ganze Holzkonstruktion ersetzt werden.
Die Kirchenverwaltung liess sich vom Teufner Holzbauingenieur Paul Grunder beraten. Er stellte bei einer Inspektion letztes Jahr fest, dass das Kirchendach einsturzgefährdet ist. Als Sofortmassnahme wurde angeordnet, 34 Tonnen Kies von der Dachhaut zu entfernen, um die Konstruktion zu entlasten, sowie bei Schneefall das Dach unverzüglich zu räumen. Dank dem milden Winter war dies nicht nötig.
Nun ist die Bauphase angelaufen. Die Kirche wurde aussen und innen eingerüstet. Unter dem Schutz des Notdaches wird nun die Holzkonstruktion ersetzt. Seit Wochen wurden in der Zimmerei Heierli in Bühler die neuen Holzträger produziert, welche die Dachlast tragen werden.
Gleichzeitig wird die Fassade der Kirche und des Pfarrhauses renoviert und in der Kirche eine moderne Multimediaanlage installiert. Die Gesamtkosten belaufen sich auf Fr. 800’000; die Kirchbürgerversammlung von Teufen-Bühler-Stein genehmigte im Frühjahr den entsprechenden Kredit.
Bis Ende August sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein. In der Zwischenzeit bleibt die Kirche geschlossen, die Gottesdienste finden im angebauten Pfarreisaal statt.
Beeindruckende Zahlen
Nach Angaben von Michael Eichmann, Mitarbeiter der Paul Grunder AG, Ingenieur- und Planungsbüro für Holzbau, werden für die insgesamt 320 Quadratmeter Dachfläche rund 35 Kubikmeter Holz aus der Region verbaut, das sind umgerechnet 17,7 Tonnen. Für den Zusammenbau werden 6533 Nägel benötigt, dazu 355 Schrauben. Die Planung und Ausführung des Fachwerkbaus erfolgte computerbasiert, der Zusammenbau ist weitgehend Handarbeit, wie unsere kurze Bildreportage von der Zimmerei Heierli in Bühler zeigt.