«Ich hoffe auf ein Umdenken»

02.06.2021 | Timo Züst
Pascale_Sigg
Die Teufner Gemeinderätin Pascale Sigg wurde zur neuen Verwaltungsratspräsidentin der Appenzellerland Tourismus AG (ATAG) gewählt. Foto: tiz Vergangene Woche wurde die Teufner Gemeinderätin Pascale Sigg zur Verwaltungsratspräsidentin der Appenzellerland Tourismus AG (ATAG) gewählt. Sie wird damit zur «höchsten Touristikerin» von Ausserrhoden. Mit der TP spricht sie über die Anziehungskraft des Appenzellerlands, die Chancen der Zusammenarbeit, eigenen Ferienpläne – und einen Teufner Touristenmagnet. Frau Sigg, wo waren Sie vor Corona zuletzt in den Ferien? Auf dem Bodensee. Wir haben dort ein kleines Motorboot. Der Platz reicht allerdings nicht zum Schlafen. Wir fuhren meist am Abend wieder nach Hause. Wenn ich also frage: Alpstein oder Bodensee? Dann müsste ich schon Bodensee sagen. Ich bin dort quasi aufgewachsen. Meine Familie hatte seit drei Generationen einen Standplatz auf dem Campingplatz Altenrhein. Wir haben dort immer unsere Ferien verbracht. Für mich gibt es nichts Schöneres als einen Sprung in den Bodensee. Damit wäre dann wohl auch die Frage nach Hotel oder Camper geklärt. Vermutlich (lacht). Ich bin schon eher der Camping-Typ. Wir haben den Platz im Altenrhein vor ein paar Jahren zwar verkauft – wir warten nun als Ersatz sehnlichst auf einen VW-Camper. Auch ich bin aber ab und zu sehr gerne in einem schönen Hotel. Sie haben doch aber sicher auch eine Lieblingsbeiz im Alpstein. Ich schätze auch den Alpstein. Als Kind waren wir oft in einer Hütte auf dem Kronberg, später in einer Hütte unterhalb der Ebenalp. Sehr gut gefällt mir auch die «Scheidegg». Hat es mittlerweile zu viele Wanderer im Alpstein? Nun, zu viel kann ich ja kaum sagen (lacht). Aber es ist schon so, dass der Alpstein in den vergangenen Jahren ein gewaltiges Tourismus-Magnet geworden ist. Während Corona noch mehr als zuvor. Das ist erfreulich, bringt aber auch Herausforderungen mit sich. Grundsätzlich denkt man beim Tourismus im Appenzellerland rasch an Innerrhoden und den Alpstein. Was hat Ausserrhoden zu bieten? Sehr viel! Einerseits gehört die Schwägalp als eine der wichtigsten Alpstein-Destinationen zu Ausserrhoden. Dann gibt es natürlich noch das sehr erfolgreiche Reka Dorf in Urnäsch und die Hotellerie mit Kur-Optionen im Vorderland. Zudem ist die Gastronomie im ganzen Kanton sehr stark und engagiert. Und das alles wird umrahmt und ergänzt von unserer wunderschönen Natur. Was will man mehr? Vielleicht ein paar stärkere «Magnete» auf engerem Raum? Klar, Innerrhoden profitiert von seiner Kleinräumigkeit. Bei uns ist alles auf eine grössere Fläche verteilt. Aber das muss kein Nachteil sein. Man muss die Räume nur richtig nutzen. Und natürlich streben wir weitere regionale Projekte an – ein Beispiel dafür ist die Ostschweizer Gästekarte (Oskar). Wie gut macht da Innerrhoden mit? Es braucht sicher noch einiges an Kommunikation. Aber ich bin überzeugt, dass alle von mehr regionalen Angeboten profitieren würden. Schliesslich hört der Tourismus nicht an der Kantonsgrenze auf. Besonders bei uns. Wer hier wandert, realisiert oft gar nicht, dass er gerade den Kanton gewechselt hat. Braucht Ausserrhoden überhaupt mehr Touristen? Wir haben auf jeden Fall noch einiges an Potenzial! Das betrifft nicht nur die Gastronomie und Hotellerie. Von gut durchdachten touristischen Angeboten kann die gesamte heimische Wirtschaft profitieren. Deshalb ist die ATAG heute auch keine reine Marketing-Organisation mehr. Wir wollen der Region konkrete Werkzeuge in die Hand geben und beim Aufbau neuer Angebote helfen. War Corona gut für den AR-Tourismus? Die Pandemie hat das Konzept der «Ferien daheim» sicher gestärkt. Auch wenn sie natürlich für Gastronomie und andere Angebote auch viele negativen Auswirkungen hatte. Ist dieses Umdenken nachhaltig? Oder fliegen bald alle wieder in die Karibik? Das ist schwer zu sagen. Ich hoffe und vermute aber schon, dass ein Umdenken stattgefunden hat. Viele haben wohl realisiert, dass sie in der Schweiz diverse Paradise direkt vor der Haustüre haben. Diese sind ohne viel Stress und mit einem massiv kleineren ökologischen Fussabdruck zu erreichen. Demgegenüber intensivieren sich Genuss und Erholung. Bis auf seine Hügel und die Gastronomie verfügt Teufen über keinen Touristen-Magnet. Was wäre Ihr Vorschlag? Ich hatte mich nach dem jüngsten Hangrutsch beim Wanderweg hinunter zum Höchfall für einen Hängesteg dort eingesetzt. Die Idee eines Stegs, der vor dem Fall vorbeiführt, gefiel mir sehr. Das Projekt war mehrmals im Budget. Leider war es dann aber aus bewilligungstechnischen bzw. umwelttechnischen Gründen nicht umsetzbar. Und wohin zieht es Sie in den Sommerferien? Ach, wir sind da ganz spontan. Bis jetzt haben wir noch gar nichts geplant. Aber eins ist sicher: Ins Ausland reisen wir wohl eher nicht.  tiz

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