Sie sind der Lichtblick vieler Bewohner im Haus Unteres Gremm: die sieben Geisslein im Stall in der Gartenanlage. «Für viele ältere Leute, die auf den Rollator angewiesen sind, sind sie oft noch die einzige Abwechslung im Alltag», sagt Agnes Metzger. Nun befürchten die Bewohner, dass die munteren Zwergziegen weichen müssen, weil es Klagen von Anstössern gab.
Als die vierbeinigen Nachbarn vor zwei Jahren in den nigelnagelneuen Stall einzogen, war das Anlass für ein kleines Fest im Haus Unteres Gremm.
Heimleiter Paul Egger betonte, dass die Tiere für viele, zum Teil in ihrer Demenz gefangene Bewohner die einzige Möglichkeit sind, mit ihrer Umgebung Kontakt aufzunehmen.
Bei Anfragen von Anstössern, welche sich am nächtlichen Gemecker und den Geruchsimmissionen stören, wurde man nun erst vor kurzem darauf aufmerksam, dass keine Baubewilligung vorliegt. Die Gemeinde als Eigentümerin hat sich aber natürlich an die gleichen Regeln zu halten wie alle anderen.
Laut Paul Egger versucht man jetzt, in Kontakt mit den betroffenen Anstössern eine einvernehmliche Lösung zu finden. Die Bewohnerinnen, die wir an diesem Nachmittag beim Gehege antreffen, hoffen, dass der Stall und mit ihm die putzigen Tierlein bleiben dürfen.
«Das ist für viele von uns das einzige Ausflugsziel, das wir noch selbständig ansteuern können», sagt Margrit Hohl, welche ebenfalls auf den Rollator angewiesen ist.
«Und jeden Tag kommen die Kinder auf dem Schulweg vorbei, holen das Kübeli mit den Brotresten und füttern die Tierlein», erzählt Anni Zgraggen.
Alle drei sind sich einig, dass die Geissen und Hühner nicht stinken und nur rufen, wenn am Tag Bewohner oder Kinder sich dem Gehege nähern.
Heimleiter Paul Egger hofft nun auf das Verständnis der Nachbarn und ist auch zu gewissen Zugeständnissen bereit. «Den Güggel könnten wir notfalls verschmerzen.» EG